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Kieler Förde Westseite

Die Westseite der Kieler Förde begrenzt die Halbinsel Dänischer Wohld. Auf einer kleinen Landzunge ganz im Nordosten liegt der Bülker Leuchtturm. Er gehört zur Gemeinde Strande, wo es auch ein paar Restaurants und Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Der Ort grenzt an den Kieler Stadtteil Schilksee mit seinem Olympiahafen. Der Ostseeküsten-Radweg führt über Friedrichsort nach Holtenau, wo man die Schleusenanlagen des Nordostsee-Kanals anschauen kann. Direkt an der Förde entlang kommt man über Düsternbrook ins Zentrum von Kiel.

Strande
Der Ostseeküsten-Radweg streift Strande nur am Rand. Möchte man Strande oder den Bülker Leuchtturm besuchen, fährt man von der Kreisstraße entweder im Kreisverkehr oder gut 500 m später nach links in den Ort ab. In Stranden gibt es – nomen est omen – zwei Strände. Der kleinere Strand ist circa 250 Meter lang und liegt zwischen dem Hafen und dem direkt südlich angrenzenden Olympiahafen von Schilksee. Er ist kurtaxenfrei und ein beliebter Treffpunkt bei Tauchern. Nördlich des Hafens schließt sich der zweite und mehrere hundert Meter lange Strand an. Während der Sommersaison ist er kurtaxenpflichtig. Dafür wird eine gute Infrastruktur mit Strandkorbverleih, einem Beachvolleyballfeld für die großen und einem Spielplatz für die kleinen Gäste geboten. Eine öffentliche Toilette ist auch vorhanden. Direkt am Strand gibt es ein Bistro und ein Café. Beide haben schöne Terrassen, auf denen man mit Blick auf die Ostsee gemütlich sitzen kann. Für Radfahrer, die nicht im großstädtischen Kiel übernachten wollen, bietet sich Strande als Etappenziel an. Man kann unter drei verschiedenen Hotels auswählen. Alle liegen nur wenige Schritte vom Strand entfernt. Strande wird von Mitte Mai bis Anfang September von den Fahrgastschiffen angefahren, die im Volksmund auch als „Förde Dampfer“ bezeichnet werden. Da die Schiffe auch Fahrräder mitnehmen, hat man als Ostseeküsten Radfahrer die tolle Möglichkeit, auf dem Wasserweg bis ins Zentrum von Kiel zu fahren. Von Strande gibt es auch eine Schiffsverbindung über die Förde nach Laboe, so dass man gleich auf der Ostseite der Kieler Förde auf dem Ostseeküsten-Radweg weiterradeln kann.

Bülker Leuchtturm
Der Bülker Leuchtturm ist einen Abstecher wert. Radelt man in Strande auf der kleinen Straße immer am Meer entlang nach Norden, dann kann man ihn nicht verfehlen. Nach knapp drei Kilometern kurzweiliger Fahrt steht er auf einer kleinen Landzunge ganz an Ende der Kieler Förde. Für die Seeschifffahrt ist er ein wichtiger Orientierungspunkt. Mit dem Bau des Turms begannen noch von Dänen im Jahr 1862. Fertiggestellt wurde er dann drei Jahre später von den Preußen. Seit Ende der Renovierung im Januar 2021 präsentiert sich der Leuchtturm in neuen Farben: er ist jetzt weiß-grün geringelt. Den Bülker Leuchtturm kann man besteigen. Von der Aussichtsplattform in 22 Metern Höhe geht der Blick bei guter Sicht über den Dänischen Wohld im Westen, zu den dänischen Inseln im Norden, nach Laboe auf der Ostseite der Förde und im Süden bis in die Landeshauptstadt. In der Ostsee vor dem Leuchtturm liegt in mehreren Metern Tiefe das Wrack eines schwedischen Kriegsschiffes. Es wurde 1715 von der Besatzung versenkt, nachdem es in der Seeschlacht von Fehmarn von einem dänischen Verband stark beschädigt wurde. Vorher wurden nach und nach die Kanonen über Bord geworfen. Unmittelbar neben dem Turm ist der Leuchtturm-Pavillon. Das Restaurant ist ganzjährig geöffnet. Wenn es das Wetter zulässt, kann man schön draußen sitzen und ergattert mit etwas Glück sogar einen Platz im Strandkorb. Spielt das Wetter nicht mit, dann ist es drinnen sehr gemütlich. Der runde Bau erinnert an eine Jurte, nur dass durch die Fensterfront viel Licht hereinfällt. Vom Frühstück über warme Gerichte bis zu Kuchen und Torten wird alles geboten, um die Urlauber und Radfahrer vor dem Verhungern zu bewahren.

Olympiazentrum Schilksee
Direkt südlich von Strande beginnt das Olympiazentrum Schilksee. Der Yachthafen wurde zusammen mit mehreren großen Wohn- und Geschäftsbauten für die Olympischen Sommerspielen 1972 gebaut. Während in München die meisten Sportveranstaltungen stattfanden, war hier der Austragungsort der olympischen Segelwettbewerbe. Auf der Aussichtsplattform bei der Hafenmeisterei steht heute noch die Fackel für das olympische Feuer. Schilksee ist Standort des Olympiastützpunkts Hamburg/Schleswig-Holstein, wo Hochleistungssportler die bestmögliche Unterstützung erhalten sollen. Der große Yachthafen wird weiterhin intensiv genutzt, vor allem auch während der Kieler Woche.

Kieler Woche
Die Kieler Woche ist eine der größten Segelveranstaltungen der Welt, die traditionell immer Ende Juni stattfindet. Allein über 2000 Segelboote nehmen an den verschiedenen Regatten teil. Dazu kommt eine sehr große Zahl an weiteren Booten aus dutzenden von Ländern. Von der kleinen Jolle über historische Koggen bis hin Großseglern ist alles vertreten. Was 1882 mit der ersten Segelregatta begann und 1894 von einem Journalisten den Namen Kieler Woche bekam, ist heute ein riesiges Volksfest mit jährlich über 3 Millionen Besuchern. Ein Höhepunkt ist auch die traditionelle Windjammerparade, bei der sich tausende von Boote auf der Förde tummeln. Mit einem großen Feuerwerk am letzten Sonntag im Juni endet die Kieler Woche.

Schilksee
Am südlichen Ende des Olympiazentrums gibt es im Hafenkiosk Goldfisch leckere Fischbrötchen, für die so mancher Fan extra aus Kiel oder dem östlichen Fördeufer herkommt. Direkt im Anschluss an das Olympiazentrum beginnt ein schöner und breiter Sandstrand. Er erstreckt sich entlang von ganz Schilksee und geht dann in den Strand von Falckenstein über. Das Restaurant Panorama 26 mit Logenblick über den Strand vermietet auch Strandkörbe.

Falckensteiner Strand
Der bei Kielern beliebte Falckensteiner Strand gehört zu den Stadteilen Pries und Friedrichsort. Der herrliche Sandstrand ist lang und gerade im mittleren Abschnitt auch recht breit. Der Strand verfügt über eine gute Infrastruktur. Er hat sogar einen eigenen Fähranleger, an dem die Förde Dampfer fahrplanmäßig anhalten. Im nördlichen Teil gibt es eine SUP- und Surfschule, in der Anfänger diese Wassersportarten ausprobieren können. Von der Terrasse des Strandcafés „Elefant am Strand“ hat man einen tollen Blick auf die Förde und die vorbei fahrenden Boote. Zum Biokaffee gibt es selbstgemachte Kuchen und Waffeln, die salzig mit Schinken und Käse oder auch klassisch süß sein können. Etwas weiter südlich kommt mit dem Strandbistro „Ute im Bikini“ das nächste trendige Lokal. Hier stehen Currywurst mit selbstgemachter Soße und verschiedenen Currys, vegane Pannini, Süßkartoffelpommes und Flammkuchen auf der Speisekarte. Die Fenster gehen bis auf den Boden und laden zum Fördegucken ein, aber am schönsten ist es natürlich unter den Sonnenschirmen auf der Terrasse. Gleich nebenan kann man sich sogar im Minigolf versuchen. Mit dem Restaurant Markmanns ist die gehobene, klassische Küche ebenfalls am Strand vertreten. In der Nähe des Fähranlegers findet man einen Hochseilgarten. Gut gesichert kann man hier mit Blick auf die Förde durch die Bäume klettern. Ganz am südlichen Strandende steht der grün-weiße Leuchtturm Friedrichsort.

Leuchtturm Holtenau
Der aus Ziegeln erbaute Leuchtturm Holtenau ist ein Wahrzeichen des Stadtteils. Er steht auf der nördlichen Seite der Einfahrt des Nord-Ostsee-Kanals direkt am Fördeufer. Die Lage auf einem kleinen Hügel unterstreicht die Schönheit des Leuchtturms. Seit 1895 dient er den Schiffen auf der Kieler Förde zur Orientierung. Im achteckigen Sockel des Turms ist heute ein Trauzimmer und darüber liegt die ebenfalls achteckige „Drei-Kaiser-Halle“. Ungefähr 150 Meter vom Leuchtturm Holtenau entfernt liegen am Tiessenkai mit dem Schiffercafé Kiel und der Hafenwirtschaft zwei Gastronomiebetriebe direkt am Wasser. Hier sitzt man in der ersten Reihe, um die ein- und ausfahrenden Schiffe des Nord-Ostsee-Kanals zu beobachten. In Holtenau ist auch der Flughafen von Kiel.

Nord-Ostsee-Kanal
In Holtenau sind die Schleusenanlagen des östlichen Endes des Nord-Ostsee-Kanals. Der Kanal ist eine vielbenutze Abkürzung für Schiffe in und aus der Ostsee. Die Verbindung bis nach Brunsbüttel an der Elbe ist knapp 100 Kilometer lang, verkürzt aber die alternative Schifffahrt durch Kattegat und Skagerrak um rund 460 Kilometer. Bis zu 30.000 Schiffe fahren jedes Jahr durch den Nord-Ostsee-Kanal. Er ist nach dem Amsterdam-Rhein-Kanal (bis zu 87.000 Schiffe) der am meisten befahrene Kanal der Welt. Bei der Menge an transportierter Güter liegt er hinter dem Sueskanal und dem Panamakanal an dritter Stelle. Ohne Höhenunterschied fahren die Schiffe auf der ganzen Strecke. Die Schleusen in Brunsbüttel und Kiel-Holtenau sind nur dazu da, die sich durch die Gezeiten oder Windstau ändernden Wasserstände der Meere nicht auf den Kanal auswirken. Auch die gefürchteten Sturmfluten sollen so von den an den Kanal angrenzenden Gebieten abgehalten werden. Mit dem Bau des Kanals wurde 1887 begonnen. Nicht zuletzt waren militärische Gründe dafür ausschlaggebend. Nach 8 Jahren Bauzeit wurde er 1895 eröffnet. Bis 1948 hieß er Kaiser-Wilhelm-Kanal. Von da an hat er seinen heutigen Namen. In der internationalen Seefahrt wird er allerdings als Kiel Canal bezeichnet.

Personenfähre Kiel-Holtenau
Die Personenfähre bringt die Radfahrer samt Drahtesel über den Nord-Ostsee-Kanal. Die Überfahrt von Holtenau nach Wik mit dem Schiff Adler 1 dauert gut vier Minuten und ist zudem auch noch kostenlos, so wie alle Fähren über den Nord-Ostsee-Kanal. Es hat Platz für über 20 Fahrräder und mehr als doppelt so viele Personen. Die Fahrt mit der Adler 1 ist sehr beliebt, so dass es vor allem am Wochenende und im Sommer auch mal zu Wartezeiten kommen kann.

Aussichtsplattform Kiel-Wik
Biegt man nach dem Verlassen der Fähre am südlichen Ufer gleich links ab, dann kommt man nach ein paar hundert Meter zur Schleuse. Dort gibt es eine Aussichtsplattform, die genau oberhalb des Schleusentores liegt. Gegen einen kleinen Obolus kann man die Plattform betreten. Von hier hat man einen tollen Blick und kann zuschauen, wie die Schiffe geschleust werden. Dazu gibt es auf einigen Tafeln interessante Informationen über die Schleuse und den Kanal.

Seebad Düsternbrook
Zurück auf der Hauptstrecke radelt man ab der Fähre durch den Stadtteil Wik und erreicht nach dem Marinestützpunkt wieder das Ufer der Förde. Auf der Straße Kiellinie geht es vorbei am Sporthafen zum Seebad Düsternbrook. Das Seebad steht auf hölzernen Pfählen und Badelustige erreichen über Holztreppen das Wasser. Zum Bad gehört die Seebar. Im Sommer kann man auf dem großen und breiten Steg herrlich draußen sitzen. Unter den Sonnenschirmen kommt man sich vor wie auf dem Deck eines Kreuzfahrtschiffes. Die auf der Förde vorbei fahrenden Ozeanriesen machen das Erlebnis perfekt. Der Ostseeküsten-Radweg geht weiter direkt am Fördeufer entlang. Vorbei am Institut für Weltwirtschaft und dem Schleswig-Holsteinischen Landtag radelt man direkt ins Zentrum von Kiel.


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