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Burgen und Schlösser am Donauradweg zwischen Fridingen und Sigmaringen

Wohl kaum eine Gegend ist so reich an Burgen und Schlössern wie das Donautal. Vor allem im Abschnitt zwischen Fridingen und Sigmaringen begegnen Ihnen zahlreiche alte Gemäuer, um die sich so manche Legende rankt und die darüber hinaus auch noch sehr schön anzuschauen sind. Auf dieser Seite erhalten Sie einen kleinen Vorgeschmack, der Ihnen hoffentlich Appetit auf mehr macht.

Bronnen - Geisterschloss in schwindelnder Höhe

Einige Kilometer hinter dem Ortsausgang von Fridingen liegt direkt am Donauradweg der traditionsreiche Gasthof Jägerhaus, in dem auch Sie während Ihrer Radreise auf dem Donauradweg möglicherweise eine Nacht verbringen werden und sich verschiedene Spezialitäten von den hier gezüchteten Zebus schmecken lassen können. Fast direkt darüber erhebt sich das auf einem hoch aufragenden Kalkfelsen erbaute Schloss Bronnen.
Auf diesem vom Eichfelsen aus aufgenommenen Foto ist die Nähe zwischen Schloss Bronnen und dem Jägerhaus deutlich zu erkennen, und es wird klar, dass das Jägerhaus der optimale Ausgangspunkt für eine Wanderung hinauf zur Schlosszufahrt ist. Näher können Sie dem heutigen (Jagd-)Schloss Bronnen, das zwischen Anfang und Mitte des 12. Jahrhunderts als Burg errichtet wurde, leider nicht kommen, denn es befindet sich bis heute im Privatbesitz der Herren von Enzberg, sodass eine Besichtigung nicht möglich ist.    
Aber vielleicht ist das auch besser so, denn auf diese Weise bleibt Ihnen die Begegnung mit den Geistern von Schloss Bronnen erspart, die hier ihr Unwesen treiben sollen. Eines ihrer wahrscheinlich prominentesten Opfer war im Jahre 1935 die damals hier lebende Reichsfrauenführerin Gertrud Scholtz-Klink. Diese erschrak so sehr vor dem Spuk, dass sie mitten in der Nacht zum benachbarten Gallushof flüchtete. Nachdem dieser jedoch von Mönchen geführt wurde, die sie aufgrund der Klausur nicht einlassen wollten, war sie gezwungen, die Nacht in deren Kuhstall zu verbringen. Ob sie die Gesellschaft der Kühe angenehmer fand als die der Geister, ist leider nicht überliefert.

Burg Wildenstein - standhafte Perle des Mittelalters

So wie auf diesem Foto präsentiert sich Ihnen die Burg Wildenstein vom Donauradweg aus, wenn Sie von Beuron in Richtung Sigmaringen unterwegs sind. Sie gehört zu den am besten erhaltenen mittelalterlichen Burgen in ganz Deutschland und hat ihr Aussehen seit dem Mittelalter kaum verändert.  
Die heute als Jugendherberge genutzte, im 13. Jahrhundert entstandene Burg thront auf einem Felssporn hoch über der Gemeinde Leibertingen und erhielt ihr heutiges Erscheinungsbild im Jahre 1514. Bis heute sind auf den rings um die jetzige Burg gelegenen Felsen teilweise noch die Ruinen ihrer Vorgängerburgen Alt-Wildenstein, Unterwildenstein, Hexenturm und Hahnenkamm zu erkennen.
Wer die heutige Burg besuchen möchte und einen kräftigen Anstieg nicht scheut, kann den Donauradweg beim unweit der Mauruskapelle gelegenen Donausteg verlassen und dem Fahrradschild über einen geschotterten, steilen Weg hinauf zur Burg folgen. Oben angekommen, haben Sie einen wunderschönen Ausblick und können sich zudem in der Schenke im Burghof erfrischen.   

Werenwag - das Schloss des Minnesängers

Schon kurz nachdem Sie Burg Wildenstein den Rücken gekehrt haben, taucht mit Schloss Werenwag bereits das nächste Baudenkmal vor Ihnen auf. Es erhebt sich über dem Ort Langenbrunn und geht auf eine im Jahre 1100 errichtete Burg zurück, an die noch heute der Bergfried mit seinem markanten Treppengiebel erinnert. 
Bekannt ist das Schloss vor allem aufgrund des Minnesängers Hug(o) von Wer(b)enwag, der im Jahre 1220 geboren wurde und zahlreiche Minnelieder verfasste, von denen insgesamt 5 in die Große Heidelberger (bzw. Manessische) Liederhandschrift aufgenommen wurden.
Der Name "Werbenwag" setzt sich aus den Wörtern 'werben' (= wirbeln) und 'wag' (= wogen) zusammen und bezeichnete ursprünglich den vom Wasser der Donau umwirbelten Felsen, auf dem Werenwag bis heute steht. Da das Schloss sich im Privatbesitz der Fürstenbergischen Familie befindet und damit der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist, lässt es sich am besten vom Radweg aus bewundern.     

Weitere Burg(ruin)en im Tal der jungen Donau

Nicht lange, nachdem Sie Langenbrunn und das Schloss Werenwag hinter sich gelassen haben, erhebt sich zu Ihrer Linken, am jenseitigen Ufer der Donau, die Ruine von Schloss Hausen auf einem steilen Kalkfelsen, der das zu seinen Füßen gelegene Dorf um etwa 200 Höhenmeter überragt. Auf einem etwas weiter rechts gelegenen Felsen sind außerdem noch die Reste des ehemaligen Wartturms zu erkennen. Die Wurzeln des ursprünglich als Burg errichteten Schlosses Hausen reichen bis zum Ende des 11. Jahrhunderts zurück. Der Aufstieg ist steil und mühsam, wird aber schließlich mit einem wunderschönen Ausblick über den Naturpark Obere Donau belohnt.
Wenige Kilometer hinter Hausen im Tal schimmern oberhalb des Gasthauses Neumühle die Mauern der Burgruine Falkenstein durch die Bäume. Die Burg wurde im 12. Jahrhundert als Doppel-Felsenburg angelegt und verfügte verschiedenen archäologischen Funden zufolge als einzige Burg im Donautal über eine eigene Glashütte. Ebenfalls bekannt ist der sogenannte "Falkensteiner Altar", der einst in der Burgkapelle stand und heute in der Stuttgarter Staatsgalerie bewundert werden kann. Als Ausgangspunkt für eine Besichtigung der Burgruine bietet sich der Ort Thiergarten an, dessen ungewöhnlicher Name auf das einstige Wildgehege der Burg zurückgeht.  
Aus den Steinen der halbverfallenen, im 17. Jahrhundert für unbewohnbar erklärten und teilweise abgerissenen Burg Falkenstein entstand im Jahre 1717 eine Mühle, die 1889 stillgelegt und 1919 zum heutigen Gasthof Neumühle umfunktioniert wurde, in dem Radfahrer und Wanderer sich nicht nur an regionalen Fisch- und Wild-Spezialitäten gütlich tun, sondern auch übernachten können. Die große Terrasse lädt zum Verweilen ein und bietet einen herrlichen Blick auf das idyllische, von weißen Kalksteinfelsen überragte Wehr Neumühle.
Ist man auf dem Donauradweg in Richtung Sigmaringen unterwegs, wird der Blick kurz hinter dem Ortsende von Gutenstein zunächst von einigen eindrucksvollen Felsformationen angezogen und fällt dann auf den hoch auf einem Felssporn thronenden Bergfried der Burgruine Dietfurt. Sie wurde im 11. Jahrhundert über einer Höhle erbaut, in der Archäologen Hinweise dafür fanden, dass sie bereits während der Altsteinzeit bewohnt war. Der Name der an einer Furt durch die Donau gelegenen Burg geht auf die althochdeutsche Bezeichnung 'diota' (= Volk) zurück. 
Nach mehreren Besitzerwechseln verfiel Burg Dietfurt jedoch zusehends zur Ruine, von der lediglich der besagte Bergfried übrigblieb. Die unter ihr liegende Höhle dagegen erlangte zweifelhaften Ruhm als deutsches Hauptquartier des von Jörg Lanz von Liebenfels gegründeten Neutemplerordens - einem rassistischen und frauenfeindlichen Männerbund. Heute gehören Burgruine und Höhle der Sigmaringer Bergwacht und können deshalb nur nach Absprache und in Begleitung von Angehörigen der Bergwacht besichtigt werden.
Ein weiteres Überbleibsel aus der Glanzzeit der einstigen Burg Dietfurt ist die Mühle, die früher zur Burg gehörte und sich seit mittlerweile über 4 Jahrhunderten im Besitz der Familie Diesch befindet. Bis heute werden hier verschiedene Vollkornmehle hergestellt, die zusammen mit etlichen weiteren Naturkostprodukten im Mühlenladen erworben werden können. Und in der ebenfalls zum Betrieb gehörenden Gaststätte mit angeschlossenem Biergarten locken zahlreiche kulinarische Leckerbissen. Ein Stopp lohnt sich also auf jeden Fall!
Zwischen Gutenstein und Inzigkofen stehen, direkt an der Mündung der Schmeie in die Donau und unmittelbar neben dem Donauradweg, die Überreste der einstigen Burg Neugutenstein oder Gebrochen Gutenstein auf einer imposanten Felsnadel. Das Gemäuer wurde vermutlich anfangs des 14. Jahrhunderts errichtet und bestand aus der Unterburg sowie dem Wohnturm. Obwohl die Burg schon ab 1410 als Ruine gilt, ist der Wohnturm in Teilen noch sehr gut erhalten und verfügte noch lange Zeit über einen gut zu erkennenden gotischen Tor- oder Fensterbogen, der 2008 jedoch einem Sturm zum Opfer fiel. An die Unterburg, die von einem Felsüberhang geschützt wurde, erinnern dagegen nur noch einige wenige Mauerreste. Aufgrund ihrer exponierten Lage auf der Felsnadel sind die Ruinen der Hauptburg nicht zugänglich, bei Interesse können aber die Überreste des einstigen Wirtschaftshofs besichtigt werden. Der beste Ausgangspunkt hierfür ist ein Parkplatz an der L 277, von dem zwei steile Wege nach oben führen und wunderschöne Blicke auf die Burgruine und das Donautal versprechen.

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